Landeverbote sind kontraproduktiv und diskriminieren den Luftverkehr gegenüber anderen Verkehrsträgern

Die aktuellen Landeverbote des Gesundheitsministeriums sind eine sachlich nicht begründbare Diskriminierung der Luftfahrt und ohne Nutzen in der Coronaprävention. Sie gefährden aber die Drehkreuzfunktion des Luftfahrtstandortes Österreich und der AUA. Sämtliche mit dem Flugzeug Einreisende aus Nicht-Schengen-Staaten werden laut Innenministerium am Flughafen gesundheitskontrolliert. Im Gegensatz zu Auto oder Bahn, wo Einreisende nur zu einem sehr geringen Prozentsatz gesundheitskontrolliert werden.

„Die vom Gesundheitsministerium nun auf 18 Länder ausgeweiteten Landeverbote in Österreich sind eine nicht begründbare Diskriminierung des Luftverkehrs ohne jeden Nutzen für die Coronaprävention. Denn dieselben Personen, denen nun eine Einreise am Luftweg verboten ist, können einfach mit dem PKW oder der Bahn einreisen. Aber während sie am Flughafen laut Innenministerium zu 100% gesundheitskontrolliert werden, ist das nur bei einem Bruchteil der mit dem PKW bzw. der Bahn Einreisenden der Fall. Da wäre es wohl deutlich besser sie wären mit dem Flugzeug gekommen. Gleichzeitig kann derselbe Personenkreis z.B. nach Frankfurt, München oder Laibach fliegen und von dort – weil aus dem Schengenraum kommend – weitgehend ohne Gesundheitskontrolle einreisen. Noch unverständlicher wird die Maßnahme, wenn man weiß, dass zwei Drittel der aus diesen Ländern kommenden Passagiere gar nicht Wien als Reiseziel haben, sondern hier nur umsteigen um zu anderen Zielen zu gelangen. Diese Passagiere werden nun auf andere Flugrouten verdrängt. Das beschädigt die wichtige Drehkreuzfunktion des Luftfahrtstandortes Österreich und die eben erst mit Staatsmittel – zu Recht – geretteten AUA, die soeben erst aufgenommene wichtige Verbindungen z.B. nach Chicago wieder streichen muss und die Passagiere an Konkurrenten verliert.“, erklärt der Präsident des Österreichischen Luftfahrtverbandes, Dr. Peter Malanik.

„Österreich steht mit dieser Maßnahme auch weitgehend alleine da, weil etwa Länder wie Deutschland und viele andere aufgrund der Wirkungslosigkeit keinerlei Landeverbote aussprechen. Die einzige sinnvolle und effektive Coronaprävention für Österreich ist die lückenlose Gesundheitskontrolle. Aber die Landeverbote verdrängen Reisende auf deutlich weniger kontrollierte Verkehrsträger. Ich appelliere daher dringend an den Gesundheitsminister diese schädliche und für die Coronaprävention kontraproduktive Maßnahme ehestens zurückzunehmen.“, erklärt Malanik abschließend.