ÖLFV begrüßt die staatliche Unterstützung für Austrian Airlines
Der Österreichische Luftfahrtverband begrüßt nachdrücklich das staatliche Unterstützungspaket für die Austrian Airlines, die damit als Drehscheiben-Fluggesellschaft fortbesteht. Der Wirtschaftsstandort Österreich und damit die Menschen dieses Landes profitieren in höchstem Maße vom Fortbestand einer Luftverkehrsdrehscheibe.
„Das Bedürfnis nach Mobilität ist ungebrochen und wird, auch wenn uns mit der momentanen wirtschaftlichen Unsicherheit die Zurückhaltung in der Kaufkraft noch eine geraume Zeit erhalten bleiben wird, in den nächsten Jahren wieder deutlich wachsen. Von der Anbindung unseres Landes an internationale Märkte hängen tausende Arbeitsplätze und damit auch der Wohlstand unserer Gesellschaft ab. Die Wirtschaft Österreichs ist zum überwiegenden Teil exportorientiert – dies lässt sich nur über die gute Anbindung an das Flugverkehrsnetz erfolgreich umsetzen. Der staatliche Zuschuss ist also eine vernünftige und am Ende notwendige Investition in den Erhalt der Wirtschaftsstandortqualität und keineswegs ein Geschenk an die Lufthansa wie manche Kritiker jetzt schnell und unüberlegt behaupten.“, meint dazu ÖLFV-Präsident Dr. Peter Malanik.
Und weiter: „Besonders verfehlt ist jene Kritik, die meint, die Regierung hätte der Austrian Airlines oder der Lufthansa zu wenige Auflagen gemacht. Im Gegenteil. Zusätzliche Auflagen würden die mühsam wieder herzustellende Wirtschaftlichkeit der Austrian Airlines erst wieder verunmöglichen. Wenn schon etwas zu kritisieren ist, dann einige Begleitmaßnahmen des Austrian Airlines Pakets, die dem Ziel, die Standortqualität zu erhalten und die Austrian Airlines wieder wirtschaftlich zu machen, entgegenstehen.
So sieht Malanik die geplante Erhöhung der Luftverkehrsabgabe von 12 auf 30 Euro auf Kurzstrecken unter 350 km kritisch: „Pönalisieren von Kurzstreckenflügen mit „Stoppuhr oder Kilometermaßstab“ ohne die Topographie zu berücksichtigen, die zwischen jenen Punkten liegt, die die Flüge verbinden ist viel zu vereinfacht gedacht und daher nicht sachgerecht. Denn es geht ja nicht nur um den Wirtschaftsstandort Wien und Umgebung sondern um ganz Österreich. Auch wenn der Umsteigeverkehr von der erhöhten Luftverkehrsabgabe ausgenommen ist, und ohnehin vier Fünftel der Passagiere auf Kurzstrecken Umsteigepassagiere sind. Die wenigen Punkt-zu-Punkt-Passagiere tragen viel zur Profitabilität einer Kurzstrecke bei. Wenn die nun wegen der hohen Abgabe abwandern, ist die Wirtschaftlichkeit der Zubringerstrecke erst wieder gefährdet. Und wenn dann mehr Menschen auf diesen Strecken auf den PKW umsteigen, ist dem Klimaschutz erst Recht nicht geholfen. Ich bin prinzipiell skeptisch, den Markt politisch regulieren zu wollen – wie etwa mit der Streichung der AUA-Flugverbindung zwischen Salzburg und Wien. Ist die Bahnverbindung attraktiv genug, wird sie sich ohnehin durchsetzen. Das sehen wir am Beispiel der Bahnverbindung Wien – Linz.“
Vor diesem Hintergrund fordert der ÖLFV statt politischer Symbolakte ganzheitliche Verkehrskonzepte zu entwickeln und hier alle Verkehrsträger einzubinden. Nur so kann wirtschaftlich, gesellschaftlich und ökologisch eine nachhaltige Mobilität entstehen.